Erläuterungen

Maße und Einheiten

Bei der Bezeichnung von Maßen und Mengen finden in der Chronik heute ungebräuchliche und weniger bekannte Bezeichnungen Verwendung. Für ein Verständnis von Menge und Größe hier einige Erläuterungen:

  • „Scheffel“
    – bezeichnet ein altes Raummaß, mit dem u.a. auch Getreide bemessen wurde. Selbst in Brandenburg hatte ein Scheffel nicht überall die gleiche Größe. Für Potsdam wird ein „Scheffel“ mit heutigen 53,19 Litern angegeben (Pritzwalk 49,76 l, Rathenow 50,61 l, Brandenburg an der Havel 52,75, Beeskow 55,33 l*).
    Wenn man sich pro Scheffel 50-55 Liter vor Augen führt, bekommt man also ein authentisches Bild. (*Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Scheffel_(Maßeinheit)#Regionale_Varianten)
  • „Klafter“
    – bezeichnet eigentlich ein Längenmaß und ist die Spanne zwischen den ausgestreckten Armen eines erwachsenen Mannes. In Preußen, also auch in Brandenburg, betrug dieses Maß in heutiger Einheit 1,88 m.
    In Verbindung mit Holz wird das „Klafter“ (eigentlich Holzklafter) zu einem Raummaß
    von einem Klafter Höhe und einem Klafter Länge, die Tiefe bemaß sich auf ein halbes Klafter (die Länge eines damaligen Holzscheites). Wer sich also rund 3,3 m³ Holzscheite vorstellt, hat eine ungefähre Vorstellung von einem Klafter Holz
  • „Hufe“
    -bezeichnet ein Längen- und Flächenmaß. Eine Hufe galt als das Land, welches eine Familie allein bewirtschaften könne. In Brandenburg entsprach eine Hufe 17,0215 ha, also gut 170.000 m². 1 „Hufe“ bestand hier aus 30 großen „Morgen“ (1 großer Morgen grob 5.700 m²) bzw. aus 400 Quadratruten(1 Quadratrute ca. 425 m²)
  • „Schock“
    -bezeichnet ein Mengenmaß, 1 Schock Eier sind 60 Eier
    1 Schock (1=60 Stk.) = 3 Stiegen (1=20Stk) = 4  Mandel (1=15 Stk.) = 5  Dutzend (1=12 Stk.)

Währung, deren Einheiten und deren Abkürzungen

Zur Zeit als die Chronik zusammengestellt wurde, zahlte man in Brandenburg mit Reichsthalern.

1 Reichsthaler entsprach 24 Groschen (Gutegroschen)

1 Groschen entsprach 12 Pfennigen.

1 Reichsthaler entsprach somit 288 Pfennigen.

In der hier gezeigten Chronik ist beim Trankribieren der Reichsthaler mit „rh“ abgekürzt worden; in der heutigen, lateinischen Schrift kürzen die Fachleute Reichsthaler mit “ R.“, „Rthl.“, „Rtl.“, „rtl.“ oder „r.“ ab; wohingegen „rh“ für den Rheinischen Gulden verwendet wird. Damals verwendete man für den Reichsthaler eine Abbreviatur (eine Art Abkürzung), bei der eben nicht, wie bei der heutigen Entstehung von Abkürzungen, die markanten Buchstaben aneinander gereiht wurden; man bediente sich eines Schriftzeichens.

Die üblichen Abbreviaturen für Reichsthaler sahen damals wie folgt aus:


Eine Deutung zum heutigen „rh“ ist daher beim Transkribieren leicht möglich und hier geschehen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Pfennig. Dieser wird in der transkribierten Form der Chronik mit „x“ Abgekürzt. Mit „x“ wird heute gelegentlich der „Kreuzer“ abgekürzt.

Das „x“ sieht in Kurrentschrift so aus:


Die Abbreviatur für Pfennig so:

In einem über 200 Jahre alten, handschriftlichen Text bei dem dann auch noch eine individuelle Schrägstellung der Abbreviatur hinzukommt, kann es beim Transkribieren da durchaus zu Verwechselungen kommen.

Leider ist dies erst gegen Ende der Übertragung der Transkription in das hier gezeigte Format aufgefallen. Da die Verwendung von „rthl“ und „pfen“ eine Verdopplung bzw. Vervierfachung der Zeichenanzahl zur Folge hätte, wäre bei einer nachträglichen Korrektur ein erneutes Layouten aller 174 Seiten nötig geworden und wurde aus eben diesem Grunde nicht vorgenommen. Statt dessen hier diese Erklärung.

 

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