Bombenangriff auf Ahrensdorf

veröffentlicht am 7. September 2019

Vom 27. zum 28. März 1943 wurde Ahrensdorf zum ersten Mal Opfer eines Bombenangriffs.

Am Ende der einführendern Erläuterung eine Dokumentation als PDF zum Herunterladen aus dem Leben des Zeitzeugen sowie der Geschichte seiner Familie im Allgemeinen und den Geschehnissen und Auswirkungen des Bombenangriffs im Speziellen, erstellt von Horst-Rainer Ziegener,

H.-R. Ziegener zu seiner Person

Als Kriegskind am 20. März 1940 in der Großbeerenstr. 2 geboren, wurde unser Haus mit 7 anderen, davon 5 in unserer Straße durch eine Luftmine in der Nacht vom 27./28. März 1943 zerstört. Wir haben mit viel Glück zu fünft überlebt. Der gleiche Angriff kostete in Struveshof 17 Menschen, darunter 11 Kindern das Leben. Detaillierte Aufzeichnungen sind leider nicht vorhanden, wahrscheinlich Kalkül (Kollateralschaden, weil der Angriff dem Flugmotorenwerk gegolten hat). Grundschule Ahrensdorf, als einziger Schüler unter Lehrer Franz zur Zentralschule II nach Ludwigsfelde gewechselt (1950). Auszeichnung: „Für gutes Wissen“.


Ab 1954 Oberschule Ludwigsfelde unter Krafczyk/Beier und vielen netten Lehrern (Fritsch). Die 11. Klasse wiederholt, aus der FDJ ausgetreten und trotzdem das Abitur bestanden. Studium war nicht vorgesehen, deshalb Lehre in der BBS „Philipp Müller“ als Triebwerkmechaniker. Das Aufwachsen mit zwei Systemen durch die Nähe Westberlins war bis 1961 im Rückblick von unschätzbaren Wert. Im Juli 1961 musste die Entscheidung getroffen werden – die vorhersehbare Grenzziehung rückte näher. Am 27. Juli 1961 habe ich mich nach Familienberatung am Bahnhof Ahrensdorf von meiner Heimat verabschiedet und bin zu meinem Wochenendarbeitgeber nach Marienfelde gefahren.

Obwohl ich kein Flüchtling war (Grundgesetz) war die Behandlung nicht besonders fair (keine Anerkennung des Abiturs, Wohnortwahl nur mit Hilfe von Verwandten). Ohne entsprechende Aussagen zum System wurde nur ein „Aufenthalt im Wege des Ermessens“ erteilt. Andere haben als Opfer des Regimes gelogen und sich finanzielle Vorteile verschafft.

Mein Selbstwertgefühl ist 1963, inzwischen zu Ford Köln gewechselt; wieder hergstellt worden mit Aufträgen in England. Hier war ich der einzige der Kollegen mit englischer Freundin und Einladungen der Engländer zu Veranstaltungen. Inzwischen war mein Berufsziel Automobil-Designer Realität geworden. Meine Beziehung war inzwischen ein Kölner Mädchen, geboren in Halle/Saale, Hobby: Tanz-Mariechen. Sie 17, ich 29 Jahre alt.
1970 haben wir geheiratet: 15. Mai in Köln und am 4. Juni in Ahrensdorf. Lehrer Beier war auch dabei; Lehrer Willert hat für uns die Tanzmusik gemacht. 3 Kinder und 4 Enkel werden mit uns im Mai 2020, so Gott will unsere Goldene Hochzeit feiern. Bis 1989 sind wir über 50x mit Visa zu Besuch in Ahrensdorf gewesen

Hier das Dokument zum Herunterladen: PDF