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Nachfolgend eine kleine Übersicht der „Oberhäupter“ Ahrensdorfs. Die Quellenlage ist gerade für die frühen Jahrhunderte recht lückenhaft, oft nicht eindeutig und manchmal sogar widersprüchlich. Benannt werden sollen hier vom Grundsatz her drei Ebenen:
I: Dorfschulzen/Bürgermeister/ Ortsvorsteher
II: Amtmänner/Amtsdirektoren/Bürgermeister einer Großgemeinde
III: Vorsitzende/Leiter/Direktoren der Kreise
Ergänzt wird die Übersicht mit kurzen historischen Erläuterungen zur Einordnung in den Kontext der jeweiligen Zeit.
(Nicht urkundlich belegte Angaben kursiv)
1190/1200 bis um 1230 – derer von Groeben (Groben, Grubene, Gribehne)
Ahrensdorf könnte vor der ersten urkundlichen Erwähnung 1242 Teil einer eigenen Adelsherrschaft unter den Herren derer von Groeben gewesen sein. Siehe auch: Wie alt ist Ahrensdorf wirklich? – Teil 3
vor 1242 – derer von Steg(e)litz
Ahrensdorf befindet sich im Besitz des Ritters Heinrich von Steg(e)litz. Ritter Heinrich ist somit der Grundherr
Ahrensdorf ist im Besitz von Ritter Heinrich von Steg(e)litz.
Für diese Zeit wird auch ein Henricus de Stegelitz erwähnt (1197 und 1248). 1197 taucht in der Altmark ein Dorf namens Stegelitz erstmals in einer Urkunde auf. Auch in der Uckermark gibt es ein von einem Heinrich von Stegelitz gegründetes Dorf, das noch heute Stegelitz heißt. Urkundliche Ersterwähnung 1269. Das „Berliner“ Steglitz ist 18 km Luftlinie entfernt und war damals ein kleines Dorf. Man nimmt dessen Gründung für das Jahr 1230 an. Stammsitz derer von Stegelitz dürfte das Stegelitz in der Altmark gewesen sein. Welches Steglitz oder andere Dorf nun der Sitz „unseres“ Ritters war ist nicht bekannt.
vor 1242 – 1242 | Ritter Heinrich von Stegelitz |
1242 bis vor 1375 – Ahrensdorf als Besitz des Klosters Lehnin
Ritter Heinrich von Steg(e)litz, verschenkt/verleiht/verkauft Ahrensdorf 1242 an das Kloster Lehnin. Abt des Klosters soll seinerzeit ebenfalls ein gewisser Heinrich gewesen sein.
Äbte des Klosters Lehnin und somit „Oberhäupter“ Ahrensdorfs:
1221 -1245 (?) | Heinrich |
1245 – 1247 | Siger |
1247-1250 | Wilhelm |
1250-1257 | Wilhelm |
1257-1260 | Hermann |
1260-1266 | Johannes |
1266-1279 | Heinrich |
1279-1291 | Johannes |
1291-1298 | Johannes |
1298-1312 | Johannes von Be(e)litz |
1313-1321 | Dietrich von Hartsdorp |
1322-1334 | Nikolaus von Lizov/Lietzow |
1335-1342 | Hermann von Pritzwalk |
1342-1357 (?) | Johannes von Spandau |
1357-1367 (?) | Jakob |
1367-1371 | Johannes |
1372-1385 | Heinrich Erkenbrecht |
1375-1655 Ahrensdorf gehört zum Besitz Schloß/Burg Beuthen
1375 – 1381 – unter der Herrschaft derer von Groeben
Ahrensdorf kommt zur Herrschaft Schloss/Burg Beuthen derer von Gröben, einem märkischen Uradelgeschlechts.
Grundherr Ahrensdorfs ist somit Heinrich von der Gröben
1375 bis 1381 | Heinrich von der Gröben |
1381-1410 unter der Herrschaft derer von Ziesar
Warum die Herrschaft wechselte ist nicht bekannt, geschah aber wohl friedlich….
von 1381 | Henning von Ziesar |
bis 1410 | Kune von Ziesar (Hennings Sohn) |
1410-1414 Ahrensdorf als raubritterlicher Besitz
Nach dem Tode Karls IV (Kaiser des Heiligen Römischen Reiches) im Jahre 1378 erlebt Brandenburg gemäß gängiger Auffassung seine Blüte des Raubrittertums*. Dadurch ändert sich auch für die Ahrensdorfer das Herrschaftsverhältnis.
Schloß/Burg Beuthen wird Kune von Ziesar gewaltsam abgenommen. Die nun folgenden Burgherren und somit auch Eigner Ahrensdorfs waren sehr wahrscheinlich mit den Raubrittern derer von Quitzow im Bunde.
1410 | Heinrich von Isenburg und Johann von Treskow |
Kune von Ziesar möchte seine Burg auslösen. Johann von Quitzow bietet sich als „Vermittler“ an und tritt für die geforderten 700 Schock böhmischer Groschen als „Bürge“ auf. Als Kune von Ziesar Johann von Quitzow nicht auszahlen kann, nimmt mit Johann „Hans“ von Quitzow ein Ritter aus Brandenburgs berühmt-berüchtigtem Raubritteradel aus der Prignitz Schloß/Burg Beuthen in Besitz
1410 bis 1414 | Johann „Hans“ von Quitzow |
1414-1416 – markgräfliche Besitzung
Sigismund von Luxemburg ist seit 1411 zum zweiten Male Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, gleichzeitig aber auch König des Heiligen Römischen Reiches (Kaiserkrönung erfolgte erst 22 Jahre später) und König von Ungarn und Kroatien. Wohl auch wegen der Fülle der daraus resultierenden Pflichten bestimmte Sigismund im Jahre 1411 den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich VI., ein Hohenzoller, zum Verwalter der Mark Brandenburg. Dieser nimmt sich des Raubrittertums an und beauftragt vermutlich so für unsere Region Hans von Torgau mit der Entsetzung der Burg Beuthen. Am 6. Februar 1414 beginnt von Torgau mit der Belagerung. Nach dem Fall anderer quitzow´scher Burgen wird Burg Beuthen noch im Februar an von Torgau, vermutlich kampflos, übergeben. 1415 wird Friedrich VI. von Nürnberg als Friedrich I. von Brandenburg der erste Hohenzoller auf Brandenburgs Markgrafenthron.
1414-1416 | Hans von Torgau als Vertreter des Verwalters/später Markgrafen der Mark Brandenburg |
1416 -1680 unter der Herrschaft derer von Bredow und von Schlabrendorf
1416 verleiht Markgraf Friedrich I. Burg/Schloß Beuthen an Peter von Bredow. Peter von Bredow war eventuell der Vormund derer von Schlabrendorf. Von Bredows älteste Tochter heiratete jedenfalls einen von Schlabrendorf. Vermutlich kam so Burg/Schloß Beuthen in den Besitz der von Schlabrendorfs. Daten der Herren zu Beuthen sind sehr spärlich zu finden und die hier wiedergegebenen Daten mitunter eher vage.
1416 | Peter von Bredow |
Henning von Schlabrendorf (*vor 1414, +1463) | |
Joachim von Schlabrendorf (*ca. 1430, + ca.1498) | |
Otto von Schlabrendorf | |
Joachim vom Schlabrendorf (*1500, +vor 1551) | |
Ernst von Schlabrendorf (*ca. 1530, +1605) | |
?-1575-? | Wibrecht von Schlabrendorf (?) |
vor 1612? | Hans Albrecht von Schlabrendorf (?) |
? | Melchior Ernst von Schlabrendorf (?) (*1606, +1642) |
um 1645 | Wiechmann Heinrich von Schlabrendorff (?) (+1683) |
? | Gustav Albrecht von Schlabrendorf (*1631, +1703) |
Aufzeichnungen des Landreiters Biener aus dem Jahre 1610 führen unter den Besitzungen des unbeschloßten Adels aus, daß „halb Ahrensdorf“ „Hans Georg Streithorst zu Sieten“ gehören würde.
1655-1680 Kreis Teltow, Besitz Schloß/Burg Beuthen
1655 entsteht der Teltowsche Creis gleichwohl es auch Literatur des 19. Jh. gibt, die von einem Kreis Teltow deutlich früher berichten. Im Buch „Ueber die älteste Geschichte und Verfassung der Churmark Brandenburg: insbesondre der Altmark und Mittelmark “ aus dem Jahre 1830 zum Beispiel, ist von einem Teltowschen Kreis bereits vor 1209 die Rede. Allerdings lassen die gefundenen Stellen auch die Lesart zu, daß lediglich daß Gebiet eines späteren Kreises gemeint sein könnte. Zunächst wird hier also das Jahr 1655 als Gründungsjahr angenommen. Dies ist auch das Jahr, für welches ein erster Landrat bekannt ist (was die Annahme der Gründung vielleicht ein wenig bestätigt mag).
Zeit | Grundherr | Landrat |
1655-1680 | ein von Schlabrendorf | Otto von Hake |
?-1680: Joachim Ernst von Schlabrendorf(f) |
1680-1701 Kreis Teltow, Amt Saarmund
Saarmund selbst liegt im Kreis Zauche. Die Tatsache, daß Ahrensdorf dem Besitz des Amtes Saarmund im Nachbarkreis zugeschlagen wurde, änderte aber nichts an der weiterhin bestehenden Zugehörigkeit Ahrensdorf zum Kreis Teltow…. vielleicht später mal mehr zum Zusammenspiel zwischen Kreisen und Ämtern zu dieser Zeit….
Die von Schlabrendorfs verkaufen Ahrensdorf 1680 an Markgraf Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. Dieser schlägt Ahrensdorf dem Amte Saarmund (ehemals Vogtei) zu. Das Amt Saarmund existiert mindestens seit 1440 , bis 1470 als Vogtei. Mit der Zuordnung zum Amt Saarmund endet nach 305 Jahren die Zugehörigkeit Ahrensdorfs zur Herrschaft Schloß/Burg Beuthen.
Zeit | Amtmann | Landrat |
1680-1682 | Hans Friedrich von Oppen (seit 1678), Oberjägermeister und Hauptmann der Ämter zu Potsdam und Saarmund | Otto von Hake |
1682-(?) | Palm | Cuno Hans von Wilmersdorf |
1701-1806 Kreis Teltow, Amt Saarmund
Markgraf Friedrich III. setzt sich am 18. Januar 1701 in Königsberg höchstselbst die Krone aufs Haupt und ist von nun an nicht nur Friedrich III. von Brandenburg sondern auch Friedrich I. König in Preußen (gemeint ist damit das, was später Ostpreußen genannt werden wird) Obwohl die Königswürde nicht für die Mark galt, wurde hier aus „kurfürstlich brandenburgisch“ nach und nach „königlich preußisch“. Man nimmt an, daß die Brandenburger in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts soweit waren, von sich selbst auch als „Preußen“ zu sprechen. An der Zugehörigkeit zu Amt und Kreis änderte sich durch die Krönung nichts.
Zeit | Amtmann | Landrat | Dorfschulz |
?-1708 | Johann Melchior Wernicke, Amtmann (?) | bis 1712: Cuno Hans von Wilmersdorf | |
1708-? | Friedrich Thiele, Amtmann | 1714-1717: Otto Ludwig von Otterstedt | |
1717-1749: Hans Georg von Otterstedt | um 1723: Georg Juert | ||
1749–1770: Johann Otto von Wilmersdorf | um 1751: George Gauer | ||
1775- ? | Carl Wilhelm Muth, Oberamtmann | 1770–1790: Alexander Gustav von der Liepe | |
?-? | Hart, Oberamtmann (?) | 1791–1819: Wilhelm von Hake | |
1798-1818 (?) | Treplin, Oberamtmann | um 1812: Friedrich Walter |
1806-1815 Kreis Teltow, Amt Saarmund
Mit dem vorläufigen Sieg Napoleons endet nach 844 Jahren die Existenz des Heiligen Römischen Reiches. Preußen erlitt enorme Gebietsverluste. Die Mark Brandenburg bleibt aber bestehen. An der Zugehörigkeit zu Amt und Kreis ändert diese Zäsur nichts.
Amtmann Treplin und Landrat von Hake sind weiterhin im Amt
1815-1816 Kreis Teltow, Amt Saarmund
Am Ende der „Befreiungskriege“ konnte Napoleon doch noch besiegt werden und auf dem Wiener Kongress wird von September 1814 bis Juni 1815 Europa neu verhandelt. Etliche Grenzen verschieben sich und Territorien wechseln die Zugehörigkeit. Nach 658 Jahren hört Brandenburg auf, als Mark bezeichnet zu werden und ist von nun an eine Provinz des Königreichs Preußen. Zuvor „verlor“ es am Verhandlungstisch die Altmarkmark. Diese bildete von nun an zusammen mit einigen von Sachsen an Preußen wechselnden Gebieten die neue preußische Provinz Sachsen.
Friedrich Wilhelm III. war somit der letzte Markgraf Brandenburgs, da er aber auch König von Preußen war, blieben die Gebiete quasi „in der Familie“, nur eben nicht bei Brandenburg. Andere Teile Sachsens wurden der Provinz Schlesien und zu wesentlichen Teilen der Provinz Brandenburg zugeschrieben. Mit einigen kleinen Gebietsveränderungen und ohne die Neumark bestimmte das Ergebnis des Wiener Kongresses die Südgrenze Brandenburgs bis heute. Die preußische Provinz Sachsen kennen wir heute – auch mit einigen Gebietsveränderungen – als Freistaat Sachsen-Anhalt. Sachsen verlor als Verbündeter Napoleons auf demWiener Kongress fast zwei Drittel seines bisherigen Territoriums. Hauptsächlich an Brandenburg-Preußen. Zudem wuchs Preußen auch in Richtung Westen. Das Rheinland wurde preußische Provinz. Zudem entsteht mit dem Deutschen Bund ein föderaler Staatenbund souveräner Mitglieder. Der Deutsche Bund besitzt keine eigene Staatlichkeit.
An der Zugehörigkeit Ahrensdorfs zu Amt und Kreis änderte auch diese Zäsur nichts.
Amtmann Treplin und Landrat von Hake sind weiterhin im Amt
1816-1826 Kreis Teltow-Storkow, Amt Saarmund
Einen Preußischen Staat hatte es bis vor 1806 eigentlich nicht gegeben. Die einzelnen Territorien waren mehr oder minder lediglich durch die Person des Königs miteinander verbunden. Durch die Restauration der Gebietsverluste von 1806 und die hinzugewonnen Gebiete im Ergebnis des Wiener Kongresses wurde eine Verwaltungsreform nötig (Stichwort: Stein-Hardenbergsche Reformen). Im Rahmen dieser Reform wurden auch in der Provinz Brandenburg Kreise neu zugeschnitten. Aus dem bisherigen Teltowschen Kreis und dem alten Storkowschen Kreis entstand der Kreis Teltow-Storkow. Das Amt Saarmund blieb in ihm bestehen.
Zeit | Amtmann | Landrat |
bis 1818 | Treplin , Oberamtmann | bis 1819: Wilhelm von Hake |
1818-1824 | Kühne, Amtsrat | 1819-1822: Ernst Friedrich Wilhelm von Bandemer (*1768 +1848) |
1824-1832 | Hagedorn | 1822-1851: Leopold von Albrecht (*1797 +1873) |
1826-1835 Kreis Teltow-Storkow, Amt Potsdam
Nach mindestens 386 Jahren hört 1826 das Amt Saarmund auf zu existieren. Ahrensdorf gehörte damals seit 146 Jahren zum Amt Saarmund. Die alten Ämter Potsdam, Bornstedt und Saarmund bilden von nun an das neue Amt Potsdam.
Zeit | Amtmann | Landrat |
bis 1832 | Hagedorn | seit 1822: Leopold von Albrecht (*1797 +1873) |
ab 1832 | Busse | seit 1822: Leopold von Albrecht (*1797 +1873) |
1836-1866 Kreis Teltow, Amt Potsdam
1835/36 werden die Kreise wieder neu zugeschnitten. Infolge dessen erlebt der alte Teltowsche Kreis seine Wiedergeburt.
Zeit | Amtmann | Landrat |
bis ? | Busse | seit 1822 bis 1851: Leopold von Albrecht (*1797 +1873) |
? | 1851: Jérôme Napoléon „Hieronymus“ Freiherr von Schlotheim (kommissarisch) (*1809 +1882) | |
? | 1851-1862: Leo Wilhelm Robert Karl von dem Knesebeck (*1808 +1883) | |
1862-1870: Heinrich Carl Anton Ernst Freiherr von Gayl (*1832 +1895) |
1866-1871 Kreis Teltow, Amt Potsdam
Aus der Rivalität des „deutschen Dualismus“ heraus entsteht nach dem Ende des preußisch-österreichischen Krieges (deutsch-deutscher Krieg) im Jahre 1866 der Norddeutsche Bund. Dieser löst den „Deutschen Bund“ ab, verfügte über eine Staatsgewalt und ist ein Vorläufer des späteren Nationalstaates.
Zeit | Amtmann | Landrat |
? | seit 1862-1870: Heinrich Carl Anton Ernst Freiherr von Gayl (*1832 +1895) | |
1870-1885: Nicolaus Prinz Handjery (*1836 +1900) |
Schlaumeierndes Bonmot am Rande: Während viele Menschen oft voreilig die Frage nach dem ersten deutschen Bundeskanzler mit „Konrad Adenauer“ beantworten möchten, war der erste, der diesen Titel („Bundeskanzler“) offiziell trug Otto von Bismarck; Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes. Konrad Adenauer war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland; aber eben nicht der erste deutsche Bundeskanzler, sondern nur der zweite.
1871-1972 Kreis Teltow, Amt Potsdam
Nach dem „Deutsch-Französischen Krieg wird das Deutsche Reich (Kaiserreich) gegründet.
Ahrensdorf gehört weiterhin zum Amt Potsdam und zum Kreis Teltow, Landrat des Kreises blieb Nicolaus Prinz Handjery
1872-1918 Kreis Teltow
Einer weitere Verwaltungsreform führt zur Auflösung der Ämter in Preußen, nachdem sie seit 1815 einen steten Bedutugsverlust unterlagen.
Ahrensdorf ist eigenständige Gemeinde im Kreis Teltow.
Zeit | Landrat |
seit 1870-1885 | Nicolaus Prinz Handjery (*1836 +1900) |
1885-1908 | Ernst Leberecht Hugo Georg Colmar von Stubenrauch (*1853 +1909) |
1908-1931 | Adolf Heinrich August von Achenbach (*1866 +1955) |
1918-1933 Kreis Teltow
Das Ende des 1. Weltkrieges bedeutet auch das Ende der Monarchie einigen Teilen Europas. Preußen und Deutschland werden Repubik. Es entsteht der Freistaat Preußen innerhalb der „Weimarer Republik“. Die Provinzen des Königreichs Preußen bleiben weitestgehend erhalten.
Das Jahr 1920 dürfte für den Landkreis Teltow das einschneidenste Jahr seiner Geschichte gewesen sein. Durch das Groß-Berlin-Gesetz wird aus einem der reichsten Kreise Deutschlands quasi übernacht einer der ärmsten. Viele Städte und Orte des Kreises wurden nach Berlin eingemeindet und mit ihnen das Steueraufkommen.
An dieser Stelle sei gestattet darauf hinzuweisen, daß zum Beispiel der berühmte Hauptmann von Köpenick 1906 keinesfalls in Berlin-Köpenick in Erscheinung trat, sondern im Kreis Teltow. Auch die erste Straßenbahn Deutschlands fuhr nicht in Berlin sondern in einem Ort des Kreises Teltow: Lichterfelde.
Ahrensdorf ist weiterhin Teil des Kreises Teltow
Zeit | Landrat |
seit 1908 – 1931 | Adolf Heinrich August von Achenbach (*1866 +1955) |
1931-1933 | Wilhelm Gottlob Engelhard von Nathusius (SPD) (*1893 +1952) |
1933-1939 Kreis Teltow
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 wird im Deutschen Reich mit Gesetzen, bereits von März und April 1933, die Gleichschaltung der Länder hin zu einer zentralistischen Diktatur betrieben.
An der Kreiszugehörigkeit Ahrensdorfs ändert sich nichts.
Zeit | Landrat |
1933-1936 | Hans Koennecke (DNVP) (*1896 +1936) |
1936-1938 | Dr. Hellmuth Börnecke (stellv. Gauwirtschaftsberater) |
1938-1945 | Dr. Ernst Ihnen |
1939-1945 Landkreis Teltow
1939 werden aus „Kreisen“ „Landkreise“. Ahrensdorf liegt nun also im Landkreis Teltow. Landrat bleibt Ernst Ihnen.
1945-1947 Landreis Teltow
Nach Kriegsende bleibt der Landkreis Teltow bestehen. Er befindet sich nun in der Provinz (Mark) Brandenburg der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Brandenburg hat die Neumark, seine Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie, an Polen abgeben müssen. Der FreistaatPreußen bestehen weiterhin nur noch auf dem Papier und hat in der Rechtswirklichkeit der Nachkriegszeit keine Bedeutung weswegen der Freistaat Preußen mit dem Kontrollratsbefehl/-gesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947 aufgelöst wird.
Zeit | Landrat |
1945-1946 | Richard Meschkat (KPD) |
1947-1952 | Carl Siebenpfeiffer (CDU) |
1947 Landkreis Teltow
Das Land Mark Brandenburg wird in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. An der Zugehörigkeit Ahrensdorfs zum Landkreis Teltow ändert sich nichts. Landrat bleibt Carl Siebenpfeiffer
1947-1949 Landkreis Teltow
Auf Veranlassung der Sowjets wird das „Mark“ im Landesnamen gestrichen. Kreis Teltow und Ahrensdorf befinden sich nun im Land Brandenburg in der SBZ. Landrat ist und bleibt Carl Siebenpfeiffer.
1949-1952 Landkreis Teltow
Die Deutsche Demokratische Republik wird am 7. Oktober 1949 gegründet. Ahrensdorf im Landkreis Teltow liegt nunn im Land Brandenburg der DDR. Landrat ist und bleibt Carl Siebenpfeiffer.
1952-1973 Kreis Zossen, Bezirk Potsdam
Die SED (eine einzige Partei, kein Parlament gleich welcher Ebene also) beschloß die Neuordnung der DDR nach sowjetischem Vorbild, um die letzten Reste des traditionellen Föderalismus zu tilgen und zum Zwecke der Etablierung eines „demokratischen Zentralismus“, um den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft zu beschleunigen.
Nach mindestens 297 Jahren verschwindet nun also der Landkreis Teltow aus dem Teltow. Auch Brandenburg als Name einer Verwaltungseinheit hört nach 795 Jahren auf zu existieren.
Es werden neue Kreise und anstelle der Länder „Bezirke“ gegründet. Aus dem 1952 existierenden Land Brandenburg gehen die Bezirke Potsdam, Frankfurt und Cottbus hervor.
Ahrensdorf liegt nun im Kreis Zossen, im Bezirk Potsdam. Der Altkreis Teltow entspricht nun ungefähr den Kreisen Zossen und Königs Wusterhausen, ein kleinerer Teil liegt im neuen Kreis Potsdam.
Die Funktion eines Landrates als Chef der Kreisverwaltung übernimmt von nun an der Vorsitzende des Rates des Kreises.
Ungeachtet dessen, verfügt die SED-Kreisleitung über enormen Einfluß auf die Geschicke des Kreises.
Zeit | Vorsitzender Rat des Kreises |
1952- | Erwin Siemer |
-1955 | Josef Liebisch |
1955-1959 | Anton Grundhoff (SED) |
1959-1961 | Wolfgang Weber |
1961-1978/79 | Heinz Voigt (SED) |
Die SED-Kreisleiter waren: Herbert Puchert, Günter Böttiger, Hilde Schmidt (1957-1971) und Bastian Wilhelm (1971-1976).
1973-1990 Kreis Zossen, Gemeindeverband Siethen
Seit 1973 können in den Kreisen der DDR Gemeindeverbände entstehen. Ein solcher entsteht mit dem Gemeindeverband Siethen. Im gehören die Gemeinden Siethen, Gröben, Groß Beuthen, Kerzendorf, Thyrow und eben auch Ahrensdorf an.
Zeit | Vorsitzender Rat des Kreises |
bis 1978/79 | Heinz Voigt (SED) |
1979 – 1989 | Hans Grabow (SED) |
1989 | Helmut Lienig (SED) |
SED-Kreisvorsitzende: Fritz Neitzel (1976-1988) und Dietmar Schilling (1988-1989)
Nach den ersten und letzten freien Kommunalwahlen der DDR am 6. Mai wählten die Abgeordneten des neuen Zossener Kreistages einen neuen Verwaltungsschef für den Landkreis Zossen. Der Amtsinhaber war nun wieder ein Landrat.
Zeit | Landrat |
seit Juni 1990 | Peer Giesecke (SPD) |
1990-1992 Landkreis Zossen
Der Kreis Zossen heißt seit dem 17. Mai 1990 Landkreis Zossen. Am 3. Oktober wird das Land Brandenburg erneut gegründet und ist seit diesem Datum auch Teil der Bundesrepublik Deutschland. Landrat bleibt Peer Giesecke.
1992-1993 Landkreis Zossen, Amt Ludwigsfelde Land
Im Mai 1992 wird das Amt Ludwigsfelde Land gegründet. Amtsangehörige Gemeinden sind: Genshagen, Gröben, Großbeeren, Kerzendorf, Löwenbruch, Osdorf mit Ortsteil Heinersdorf, Siethen, Wietstock und natürlich Ahrensdorf.
Zeit | Amtsdirektor | Landrat | Bürgermeister Ahrensdorf |
1992-2001 | Wolfgang Wende (SPD) | seit 1990-1993: Peer Giesecke (SPD) | Martina Borgwardt (FDP) |
1993-2001 Landkreis Teltow-Fläming, Amt Ludwigsfelde Land
1993 verschwindet nach 41 Jahren der (Land)kreis Zossen von der Bildfläche. Der Vorschlag für ein Zusammengehen der Kreise Zossen und Königs Wusterhausen fand leider keine Mehrheit. Ein solcher Kreis hätte der Fläche nach zu mehr als 80% dem Kreis Teltow nach dem Berlin-Gesetz 1920 entsprochen. Er läge somit in der alten Brandenburger Kulturlandschaft des Teltow und hätte auch sicher den historischen Namen „Teltow“ erhalten können. Leider entschied man sich aber für die Gründung eines komplett neuen Landkreises ohne historischen oder kulturlandschaftlichen Bezug. Vielmehr umfaßt der neue Landkreis im wesentlichen lediglich Teile zweier historischer Kulturlandschaften. Diese Kulturandschaften wurden namensgebend. Die in der DDR gegründeten Kreise Jüterbog, Luckenwalde und Zossen bilden mit geringfügigen Gebietsveränderungen den neuen Landkreis Teltow-Fläming. Während der Fläming im Bewußtsein der Bewohner des neuen Landkreises eine gewisse Rolle spielt, verbinden viele Bürger mit „Teltow“ lediglich die Stadt außerhalb des eigenen Landkreises und nicht die wesentlich ältere Kulturlandschaft Teltow als historischen Kern der Mark Brandenburg.
1. Landrat des neuen Landreises wird der Landrat des bisherigen Landkreises Zossen. Die Fläche des alten Kreises Teltow bildet nun Teile der Landkreise Teltow-Fläming, Dahme-Spree und Potsdam-Mittelmark.
Sechs amtsangehörigen Gemeinden des Amtes Ludwigsfelde Land verlassen zum 31. Dezember 1997 das Amt und werden der Stadt Ludwigsfelde eingegliedert: Genshagen, Gröben, Kerzendorf, Löwenbruch, Siethen und Wietstock . Zum 31. Dezember 1999 wird Osdorf nach Großbeeren eingemeindet.
Zeit | Amtsdirektor | Landrat | Bürgermeister Ahrensdorf |
seit 1992 – 2001 | Wolfgang Wende (SPD) | seit 1993: Peer Giesecke (SPD) | Martina Borgwardt (FDP) |
2001 bis heute Landkreis Teltow-Fläming, Stadt Ludwigsfelde
2001 besteht das Amt Ludwigsfelde lediglich aus den Gemeinden Großbeeren und Ahrensdorf. Die Ahrensdorfer Gemeindevertretung beschließt ein Zusammengehen mit der Stadt Ludwigsfelde. Mit Wirkung zum 30. November 2001 wird die Eingemeinung Ahrensdorfs durch das Brandenburger Ministerium des Innern genehmigt. Zum gleichen Datum wird das Amt Ludwigsfelde-Land aufgelöst und Großbeeren amtsfrei.
Zeit | Bürgermeister Stadt Ludwigsfelde | Landrat | Ortsvorsteher |
2001-2008 | Heinrich Scholl (SPD) (seit 1990 BM der Kernstadt) | seit 1993-2012: Peer Giesecke | Martina Borgwardt (FDP) |
2008-2015 | Frank Gerhard (SPD) | seit 12/2012 bis 09/2013: geschäftsführend Kirsten Gurske (parteilos) | ab 2014-2017 Marianne Such |
2015 – heute | Andreas Igel (SPD) | seit 2013 bis heute: Kornelia Wehlan (Die Linke) | seit 2017: Jens Wylegalla (parteilos) |
….wird fortgeführt